Sonntag, 16. November 2003
Das Wort
Du kannst es hören, Du kannst es sagen
bedeutungsschwanger oder getragen,
lustig, kurz oder lang im Sinn,
auch geschrieben kriegen wir es hin.

Manch einer kennt gar viele Seinesgleichen,
Andere gerne nur auf wenige ausweichen.
Dem einen kommt es schwer nur von den Lippen,
der andere weiß es, sogar auf das Papier zu tippen.

Ob lang, ob kurz, ob einsam oder doch in großer Zahl,
ob scherzhaft, munter, für manchen ist es eine Qual.
So unterschiedlich es uns begegnet,
mit seinem Sinn es unser Leben segnet.

Nun sei es endlich ausgesprochen, es heißt: Das Wort!
Das ist das menschlich Bindeglied an jedem Ort.
Was wäre wohl, wenn wir´s nicht hätten?
Schweigen, überall und an allen Stätten.
(Thomas Meinhardt)

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Mittwoch, 12. November 2003
Und älter werden wir doch
Noch hat uns die Wissenschaft nicht mit der ewigen Jugend beglückt. Zwar ist die Medizin bereits soweit fortgeschritten, dass sie uns in vielen Fällen ein längeres Leben ermöglicht, den Alterungsprozess kann sie aber nicht aufhalten. Und damit hat so manch einer in unsren Tagen ein Problem. Früher galten alte Menschen als Weise und Lebenserfahren und wurden in jeder Lebenslage um Rat gefragt, heute hat sich dies umgekehrt. Die Jungend weiß, wie das Leben funktioniert, auch wenn das nicht heißt, dass junge Menschen unbedingt immer Weise sind.

Das hat zur Folge, dass die Angst vorm Altern zunimmt. Bereits mit dem 30. Geburtstag kommen uns die ersten erschreckenden Gedanken über das Älterwerden und mit 60 scheinen sich diese um ein Vielfaches zu potenzieren. Unsere Gesellschaft hat maßgeblichen Anteil daran und schürt diese Ängste. Überall wird uns vorgegaukelt, dass das wahre Leben nur im jugendlichen Alter möglich ist. Ohne Wenn und Aber muss das Leben in vollen Zügen genossen werden, nur keinen Gedanken an das Älterwerden verschwenden, dass kommt früh genug!. Und es kommt vor allem plötzlich, wenn man sich nicht auch schon in jungen Jahren damit beschäftigt.

Was lässt uns so vor dem Alter(n) erzittern? Einsamkeit, Missachtung, fehlender Respekt, Eingeschränkt-Sein, Krankheiten, der sich nähernde Tod, das Nicht-Gebraucht-Werden, das Abschieben in Altersheime können Gründe für diese Angst sein. Aber warum machen wir uns das Leben mit zunehmendem Alter so schwer?

Wer hat das Recht darüber zur urteilen, dass ältere Menschen zum Alten Eisen gehören? Wer darf sich erlauben, pauschalierend zu sagen, dass im Alter alles nur schlecht ist? Keiner! Noch leben wir alle zusammen in einer Gemeinschaft und keiner kann sich vor dem Älterwerden schützen.

Von der Geburt bis zum Tod gehört nun mal alles was dazwischen passiert zum Leben und damit müssen wir leben. Wäre es da nicht sinnvoll, wenn wir jedes Lebensjahr dafür nutzen, dass zu tun, was wir können, es zu nutzen und vor allem zu akzeptieren, dass Menschen in anderen Lebensjahren andere Dinge tun, sie anders nutzen. Dies alles mit dem Bewusstsein, dass jeder diesen Weg des Alterns geht. Geben wir doch einfach unsere Erfahrungen in unserem Lebensjahr an andere weiter und lernen von denen, die in einem anderen Lebensjahr sind, auch von Jüngeren?! Keiner verbietet uns und schon gar nicht die Gesellschaft, jedes Lebensjahr in vollen Zügen zu genießen. Vielleicht schauen wir uns einfach mal um, was Ältere oder Jüngere uns so zu bieten haben. Wir werden überrascht sein!
Wieso eigentlich nicht?

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Dienstag, 11. November 2003
Das Weihnachtsgeschenk
Wer jetzt meint, dass dieses Thema doch ein wenig verfrüht ist, sollte nicht unterschätzen, dass die Zeit ab November bis Weihnachten immer schneller vergeht, als es oft erwünscht ist. Kaum hat der November begonnen, ist er scheinbar auch schon wieder zu Ende und der erste Advent steht vor der Tür. Und es sind bekanntlich nur vier Kerzen, die wir entzünden, bis dann ein jeder in festlichem Gewand mit Hochspannung das erwartet, was für ihn eingepackt unter dem Weihnachtsbaum liegt.

Es gibt grundsätzlich zwei "Weihnachtsgeschenkeinkaufstrategien" mit jeweils leichten Abstufungen. Der eine hat bereits vor Monaten schon einen Plan entworfen, in dem er sorgfältig das einträgt, was er wem zu schenken gedenkt. Der andere verdrängt mit Erfolg jedes Jahr auf ein Neues das herannahende Fest und dementsprechend überrascht beginnt er mit seinen Einkaufsaktivitäten am Vormittag des 24. Dezember.

Welche Strategie hier die richtige, sei natürlich jedem selbst überlassen. Dem Geschenk, ob Strumpf, Krawatte, Hemd, Schmuck, Parfüm, Reisegutschein, Buch, Auto oder andere mehr oder weniger sinnvollen Produkte, ist es relativ egal, wann es aus dem Geschäft abgeholt wird.

Interessant ist aber doch, dass egal nach welcher Strategie verfahren wird, ein jeder über die stressige vorweihnachtliche Zeit stöhnt. Dies und das muss noch erledigt, Karten geschrieben und Gebäck gebacken werden. Auf jeden Fall gibt es immer eine Reihe von Dingen, die in dieser Zeit erledigt werden müssen und keinen Aufschub dulden.

Gestresst durcheilen wir die Wochen bis zum 24. Dezember, um dann völlig erschöpft vor dem Weihnachtsbaum in die Kissen zu sinken. Dies scheint aber nicht der Sinn dieses Festes zu sein?! Sollten wir nicht, dem Wortlaut folgend, in der besinnlichen Zeit, der Vor- und Weihnachtszeit, einen Gang zurückschalten und uns auf das Fest freuen? Doch wie können all die Aktivitäten und Vorbereitungen, die wir uns vorgenommen haben so unternommen werden, dass wir gleichzeitig auch noch Spaß daran haben?

Vielleicht hilft es uns, an den zu denken, den wir beschenken und dem wir etwas Gutes tun wollen. Oft entsteht der Stress ja auch daraus, dass wir eben nicht wissen, wie wir unsere nahe Verwandtschaft und Bekanntschaft beglücken sollen.

Um uns mit Spaß dem Thema Geschenke und den anderen Aktivitäten zu nähern, könnte es doch diesmal so angegangen werden, dass wir uns jeden Einzelnen, den wir beschenken wollen, einmal gedanklich vorknüpfen. Vor unserem geistigen Augen lassen wir alle positiven und negativen Eigenschaften der betreffenden Person Revue passieren und wählen uns dabei den für uns schönsten Gedanken aus, der uns mit dieser Person verbindet. So kann dann das Geschenk danach ausgesucht werden. Mit Humor, einem Fingerzeig oder einem herzlich gemeinten "Seitenhieb" verweist man mit Hilfe dieses sehr persönlichen Geschenkes dann auf ein Erlebnis, ein Ereignis oder einer Eigenschaft, die man mit dieser Person in Verbindung bringt und gleichzeitig ist für einen selber der Geschenkkauf mit Freude und Spaß verbunden.
Wieso eigentlich nicht?

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