Montag, 27. Oktober 2003
Das liebe Geld
Dunkel war´s der Mond schien helle, als ein Wagen blitze schnelle langsam um die Ecke fuhr... Dieses Gedicht ist sicherlich vielen bekannt und erfreut durch die absichtlich dargestellte verkehrte Welt. Beschleicht uns nicht bei genauerem Hinsehen zur Zeit auch das Gefühl, dass wir in einer verkehrten Welt leben? Auf jeden Fall, so ist doch der Eindruck, das uns das "x" für ein "u" verkauft werden soll? Da werden Produkte eingeführt, so zum Beispiel die Maut, die fehlerhaft installiert inzwischen Millionen kosten und dem "Made-in-Germany-Image" schaden. Wie die Verträge in diesem Fall ausgelegt werden können, ist es der Steuerzahler, der dieses "verlorene" Geld aufbringen muss, ohne das überhaupt erst eine müde Mark (Euro) eingenommen wurde.

Auf internationaler Ebene werden wir davon überzeugt, dass die Welt nur aus Gut und Böse besteht und wir uns auf der richtigen Seite einzufinden haben. Die Bekämpfung des Terros wird dann auch noch schnell als Grund für viele sehr zweifelhaften Vorgänge genommen, ob national oder international. Ob National oder International, ob Privates oder Allgemeinwesen, ob Wirtschaft oder Politik, ob Literatur oder Bildung, ob Gewerkschaft oder Beamtentum kaum ein Bereich, an dem nicht geschraubt, gedreht oder verändert wird. Zu oft bleibt jedoch der schale Geschmack und der Eindruck zurück, dass die Konzepte nicht ausgereift sind, sie zu kurz greifen oder so oft diskutiert werden, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht. Jeder wird hier ein Beispiel aufzählen können.

Basis, so scheint es bei all diesen Entscheidungen und Entwicklungen, ist immer der Profit, also das liebe Geld. Wirtschaftlichkeit ist auf jeden Fall das oberste Gebot aber lassen wir uns nicht immer mehr vom Geld beherrschen? Sollte es nicht eher so sein, dass uns das Geld bei unserem Tun dienen soll?
Wenn also alles nur unter den Aspekt des schnellen "Bereicherns" (im positivsten Sinne) gestellt wird, haben Visionen, grundlegende Ideen, neue Projekte und so vieles mehr dann überhaupt noch eine Chance so zu wirken, dass sie uns allen dienen? Lässt man sich heute nicht zu sehr vom schnellen Profit beeinflussen und vergisst dabei die Langzeitwirkung der angegangenen Projekte? Hat eine vertiefte aber langwierige Diskussion über ein Ziel, über eine Veränderung, über eine Entwicklung noch eine Chance sich zu entfalten?
Um nachhaltig positive Entwicklungen anzustoßen ist kein schnelles Handeln gefragt, sondern gründliche Überlegungen.
Würde uns nicht ein wenig mehr Nachdenken, ein wenig mehr Tiefgang, ein wenig mehr behutsames Handeln wieder gut tun und uns letztendlich erfolgreicher machen?
Weiso eigentlich nicht?

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